Das Vorzeigeprojekt Auenweide

Die Auenweide: Ein Vorzeigeprojekt für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen abseits von Spekulationsgedanken

45 Menschen in acht ressourcenschonend errichteten Mehrfamilienhäusern leben in ihren eigenen Wohnungen und teilen sich Küche, Freizeitraum, Werkstatt, einen kleinen Wald und bald auch ein Auto. In den Gemeinschaftsräumen kommen nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung zusammen, sondern auch Menschen aus der Nachbarschaft.

Die Niedrigstenergiehäuser wurden in Holzriegelbau gefertigt, eine Grundwasser-Wärmepumpe und ein Niedertemperatur-Nahwärmenetz sorgen effizient für wohlige Temperaturen, der Strom stammt aus Photovoltaik-Anlagen.

Die solidarische Landwirtschaft Distelfink in unmittelbarer Nähe versorgt die Gemeinschaftsküche und die Bewohner*innen mit biologischen und lokalen Nahrungsmitteln.

Der Altarm in Greifenstein und die Donau sind der natürliche Swimmingpool der Gemeinschaft. Die Kinder tollen im eigenen kleinen Wäldchen herum, das um jeden Preis und mit großem Aufwand erhalten wurde.

Am Dorfplatz, einem kooperativen-solidarischen Gemeinschaftsprojekt für Gewerke, Dienstleistung, Kunst, Kultur und Essen finden so manche einen in wenigen Gehminuten erreichbaren Arbeitsplatz. Wer nicht im Dorf arbeitet, ist in wenigen Gehminuten beim Zug und steht in etwa einer halben Stunde im Herzen von Wien.

Die Soziokratie unterstützt die eigenverantwortliche Organisation der Gemeinschaft. Entscheidungen fallen mittels systemischen Konsensieren. Damit können sich alle einbringen, werden gehört und tragen aktiv zur Entscheidungsfindung bei. Das hilft, Entscheidungen gemeinsam zu tragen.

Die Wohneinheiten werden von einem Verein zu leistbaren Konditionen gemietet. Der Verein, der auch Eigentümer der Liegenschaft und der Häuser ist, wird wertgesichert finanziert durch einen Vermögenspool. Anlegerinnen und Anleger können damit ein sinnvolles, sozial-ökologisches Projekt unterstützen, anstatt ihr Geld unnütz auf einem Konto liegen zu haben.

Mit diesen Organisationsstrukturen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen nimmt sich die Auenweide aus dem üblichen Spekulationskreislauf der Immobilienwirtschaft heraus und zeigt, wie lustvoll und ästhetisch sozio-ökologisches Bauen und Wohnen sein kann. Chapeau!

Elisabeth Kittl, Grüne Bundesrätin

Sammlung der Initiative „Gemeinsam Bauen & Wohnen“ von Wohnprojekten in Österreich: https://www.inigbw.org/wohnprojekte-plattform

Foto: Claudia Hauschildt-Buschberger

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