Dublin, Salzburg, Innsbruck: Gute Nachrichten zu Airbnb

Die erste Meldung kam aus Dublin, nur wenige Wochen nach Ausbruch der Coronakrise: In Irlands Hauptstadt boomt der Wohnungsmarkt. Immer mehr Vermieterinnen und Vermieter wollen ihre Wohnungen nicht mehr auf Internetseiten wie Airbnb anbieten. Sie bringen ihre Wohnungen lieber zur Dauermiete auf den Markt. Eine erfreuliche Entwicklung, die mittlerweile auch in anderen Städten zu beobachten ist.

In Wien wächst bekanntlich die Bevölkerung schneller als der Wohnraum, der zur Verfügung steht. Die Folge: Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, das Angebot sinkt, Wohnungen werden immer teurer.

Die Wiener Grünen kämpfen schon lange dafür, dass den Menschen genügend leistbarer Wohnraum zur Verfügung steht, dass ausreichend Mietwohnungen angeboten werden. Schätzungen gingen im Jahr 2019 davon aus, dass in Wien bis zu 10.000 Wohnungen via Plattformen als touristische Unterkunft angeboten werden und damit dem Wohnungsmarkt entzogen werden. 

Auch in anderen Teilen Österreichs ist die Politik aktiv geworden: Im Land Salzburg sieht ein neues Raumordnungsgesetz vor, dass sich alle Personen, die eine Privatunterkunft touristisch anbieten, erst einmal an die zuständige Gemeindeverwaltung wenden müssen.

Die Behörde prüft dann vorab, ob die Vermieterinnen und Vermieter alle rechtlichen Bestimmungen einhalten und am Ort der Unterkunft auch ihren ordentlichen Wohnsitz haben. Ohne Hauptwohnsitz liegt eine illegale Zweckentfremdung vor, es wird keine Genehmigung erteilt.

Gibt die jeweilige Behörde grünes Licht, wird eine Registrierungsnummer ausgestellt, die von den Plattformen verpflichtend bei den jeweiligen Unterkunftsangeboten mit aufscheinen muss. Damit wird die bisher oft schwierige Kontrolle und Aufdeckung illegaler Fälle erleichtert. Die Strafen sind dabei empfindlich, ein erster Fall ist schon durchjudiziert, die verhängte Strafe für zweimaliges illegales Vermieten in Höhe von € 10.000 ist mittlerweile rechtskräftig.

Die Innsbrucker Grünen rund um Bürgermeister Georg Willi haben kürzlich getwittert: Wir lassen in Sachen Kurzzeitvermietung nicht locker. Seit März gelten auch dort strengere  Regeln. Airbnb-Wohnungen brauchen nun eine behördliche Bewilligung.

Die Stadt Innsbruck will erreichen, dass der allergrößte Teil der Nächtigungen in Hotels und Pensionen stattfindet. Gleichzeitig sollen Wohnungen, die bis jetzt auf Online-Portalen wie Airbnb angeboten wurden, auf den Wohnungsmarkt kommen. Bürgermeister Willi „Das sollte das Wohnungsangebot in Innsbruck breiter machen. Vielleicht hilft es auch, die Mietpreise zu dämpfen.“

Martin Grabler, 20. Juli 2020, unter Verwendung von Inputs von Elisabeth Kittl, Ursula Machold, Manfred Itzinger und den Grünen Tirol

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1 Response

  1. Toller Beitrag Martin. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Ganze auch positiv -im Sinne einer Senkung der Mietkosten- auf den Markt auswirkt . Besonders gefallt mir dein politischer Ton, journalistisch sauber, im Beitrag.

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