21. März: Informationsveranstaltung zur Verbauung der Bergstaller-Gründe

Die Wiedener Grünen laden am Montag, dem 21. März 2022 um 17:00 ins Café Wortner, Wiedner Hauptstraße 55, zu einer Zwischenpräsentation des Projektes mit der Möglichkeit, sich mit den Autor*innen der Petition und mit Expert*innen auszutauschen.

Was das Projekt Bergstaller-Gründe mit leistbarem Wohnen und diesem Blog zu tun hat? Mehr, als es auf den ersten Blick erscheint.

Die unmittelbar betroffenen Anrainer*innen sehen, genauso wie die Wiedener Grünen, keinerlei Nutzen für den Bezirk durch kurzzeitige Vermietungen, wie sie dort geplant sind. Ein touristisches Billigkonzept, das keinen Mehrwert für die Stadt oder den Bezirk bringt. Auf der Wieden gibt es bereits rund tausend AirBnB-Apartments, die den Wiedner Wohnungsmarkt massiv belasten.

Moderation: Julia Tinhof, Bezirksvorsteherin Stellvertreterin
Vorstellung der Petition: Arch. DI Dr. Josef Reich
Kommentar von A.o. Prof. Arch. Peter Bleier, TU Wien
Stand der Anrainer*innen im Bauverfahren Arch.in DIin Iris Karminski

Zitate aus der Einladung:

Die Stadt Wien, die in den kommenden Jahren unter dem Motto Klimamusterstadt mit hoher Lebensqualität segelt, wie auch die Bezirksvertretung des 4. Bezirks sowie der neue Eigentümer sind aufgerufen, eine qualitätsvolle, umweltverträgliche gemischte Nutzung aus Gewerbebetrieben und Wohnungen in dieser hochqualitativen innerstädtischen Lage zu ermöglichen.  

Hinter den gründerzeitlichen Fassaden auf der Wieden verbergen sich oft idyllische Innenhöfe mit altem Baumbestand. Die Schlafzimmer der Wohnhäuser richten sich wenn möglich zu diesen Innenhöfen aus, die Bäume spenden Schatten und kühlen die Wohnungen in Tropennächten im Sommer auf ein erträglicheres Maß.

Der Baumbestand ist Biotop für Vögel und Insekten, Fassadenbegrünungen kühlen ebenfalls im dicht verbauten Stadtgebiet und machen das Wohnen angenehm.

Am Areal der Werkstatt Mercedes Wiesenthal gab es schon lange keine Bäume mehr, die gab es in den angrenzenden Innenhöfen, aber die Werkstatthalle war zumindest niedrig und am Abend gesperrt. Im Sinne einer klimafreundlichen Stadt war zu hoffen, dass nach Absiedelung des Gewerbebetriebs eine Nutzung für das Innenhof-Areal gefunden wird, die den Erfordernissen der notwendigen Klimawandel-Anpassung auf der dicht verbauten Wieden gerecht würde.

Leider kommt es anders, weshalb bei der geplanten Verbauung des Areals in der Wiedner Hauptstraße 52 die Anrainer*innen kritisieren, dass keinerlei Rücksicht auf die Erhitzung der Stadt genommen wird, und der asphaltierte Innenhof weiter versiegelt bleibt. Bei steigenden Temperaturen und Starkregen-Ereignissen sollten Flächen im dicht verbauten Gebiet entsiegelt und begrünt werden.

Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan aus dem Jahr 2006 sieht jedoch eine 70-prozentige Verbauung und weiterhin eine gewerbliche Nutzung vor.  Die wird vom neuen Eigentümer mit drei massiven Bauten im Innenhof mit bis zu 12 m Höhe in Form eines Hotelprojekts mit 250 Kurzzeit-Apartments und einer kompletten Flächenversiegelung ohne kühlende Bäume interpretiert.

Die Gebäude des „Hotels“ rücken so nahe an die bestehenden Wohnhäuser heran, dass die vorhandenen alten Bäume in den Nachbarhöfen in Gefahr sind.  Die Wohnungen bekommen kaum mehr Licht und verlieren an Wohnqualität.

Die Garage mit 100 Stellplätzen mit Zufahrt über die Mostgasse erfolgt durch ein verkehrsberuhigtes Grätzel in der Großen Neugasse.

Durch die komplette Unterkellerung als Garage und Versiegelung an der Oberfläche kann kein Baum gepflanzt werden, die Verbauung von 70% der Gesamtfläche ist also viel zu hoch, die bestehenden Bäume in den umliegenden Höfen und Gärten sind gefährdet!

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