Wir holen uns die Stadt zurück – Rückblich auf einen spannenden Diskussionsabend
Die Bezirksvorstehung Neubau hatte zu einer Veranstaltung ins AzW (Architekturzentrum Wien) zum Thema wie wir uns gegen Mietenwahnsinn und Bodenspekulation wehren können geladen.
Der Diskussionsabend mit Florian Schmidt, Buchautor und Bezirksstadtrat, Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg und Markus Reiter, Bezirksvorsteher von Wien Neubau hat dabei gezeigt, dass die Innenbezirke in beiden Metropolen, in Berlin wie in Wien, für Normalsterbliche zunehmend unleistbar werden.
Teure Wohnungsmieten, Immobilienspekulation, AirBnB und wenige konsumfreie Zonen für die lokale Bevölkerung. Stadtpolitiker*innen von Berlin Friedrichshain-Kreuzberg bis Wien Neubau stehen vor ähnlichen Herausforderungen und suchen nach neuen Wegen, Wohn- und Erholungsraum für die Menschen zurückzuerobern.
In deutschen Medien wird Florian Schmidt gerne als Robin Hood und Investor*innenschreck bezeichnet, Enteignungen hält er für „innovativ und folgerichtig“. Der Bezirksstadtrat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, ist durch die Anwendung des kommunalen Vorkaufsrechts <https://de.wikipedia.org/wiki/Vorkaufsrecht> zum Erwerb von Berliner Wohnhäusern über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt geworden.
In seinem neuen Buch „Wir holen uns die Stadt zurück“ ruft er zu mehr Gemeinwesen und Selbstverwaltung auf, zu mehr geteiltem Raum und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Markus Reiter betont in diesem Zusammenhang, dass die Wohnbaupolitik in Wien in den letzten Jahren die Innenbezirke sträflich vernachlässigt hat und dass sich die Förderung viel zu stark auf Stadterweiterungsgebiete fokusiert. In einem Interview mit der Tageszeitung Kurier (Printausgabe vom 7.11.2021) meint er dazu:
„Ich will das Signal senden, dass ein ambitioniertes Projekt auch ohne Extrawürste für den Immobilieninvestor machbar sein muss – und dass er die Interessen der Wohnbevölkerung zu wahren hat.“